04.12.2019 – Das 26. World Ceramic Tiles Forum (WCTF) fand gemeinsam mit dem ISO TC 189 (Keramik) Mitte November 2019 in Berlin statt. Auf dem diesjährigen Forum, das vom Bundesverband Keramische Fliesen e.V. ausgerichtet wurde, nahmen Vertreter aus Australien, Brasilien, China, Deutschland, Indonesien, Italien, Japan, Mexiko, Spanien, der Türkei, Ukraine und aus den USA teil – insgesamt vertraten die Teilnehmer 88 % der Weltproduktion.
Das WCTF dient Herstellern aller Nationen als wichtigste Plattform, um sich über nationale Trends, individuelle Produktionsbedingungen sowie den Verbrauch keramischer Fliesen auszutauschen sowie sich über verschiedenste, für die Fliesenbranche wichtigen Themen zu informieren und diese zu diskutieren. Dabei ist ein Kernanliegen der Veranstaltung, ein einheitliches Verständnis internationaler Regeln zu schaffen und so deren verlässliche Umsetzung zu fördern.
Im Themenbereich „Anwendungskonkurrenz“ diskutierten die Teilnehmer über die Gründe der zunehmenden Verbreitung von Vinylbelägen. Dabei bestand Einigkeit, dass es wichtig sei, die Vorzüge der Keramik hervorzuheben und zu kommunizieren.
Weitere Themenschwerpunkte waren unter anderem die Digitalisierung in der Keramik sowie die Frage der künftigen Energiebeschaffung und das Problem steigender Energiekosten. Siggi Wernik von dn-berlin consulting lieferte einen gut verständlichen Einblick in die digitalisierte Planung von Objekten und Verfahrensabläufe, bekannt unter dem Kürzel BIM (Building Information Modeling). Die Grundlagen der Energiewende, insbesondere die Herstellung alternativer Energiequellen (Power to X) erläuterte Robin Höher vom World Energy Council im Detail.
Im Anschluss an das World Ceramic Tiles-Forum diskutierten Vertreter aus 22 Nationen auf der dreitägigen Fachtagung „ISO TC 189 (Keramik)“ intensiv über wichtige Prüf- und Produktnormen, die einen hohen Standard keramischer Fliesen ebenso wie deren qualitativ hochwertige Verlegung sicherstellen sollen. Im Fokus der Diskussion standen unter anderem die Normen zur Prüfung der Abriebbeständigkeit und der Verfärbungsbeständigkeit keramischer Oberflächen sowie zahlreiche Werke zur Regelung der Anforderungen an Fliesenkleber und Verlegesysteme.
Mit einer hohen Teilnehmerzahl waren beide Keramik-Fachtagungen ausgesprochen erfolgreich. Beide Veranstaltungen konnten das Verständnis und das Wissen um nationale Unterschiede fördern und im konstruktiven Dialog neue Impulse für gemeinsame Aktionen und die Förderung keramischer Fliesen erarbeiten.
Die Teilnehmer haben Berlin sehr gerne besucht und konnten nebenbei mehr über die interessante Geschichte und Kultur der stets im Wandel begriffenen Metropole erfahren sowie die Geschichte des ehemals geteilten Landes anhand konkreter Erlebnisse hautnah erleben.